Pflege – ein unterschätztes Risiko

Pflegevorsoge

Das Thema „Pflege“ gehört in der privaten Vorsorge zu den am häufigsten unterschätzten Bereichen. Auf der einen Seite ist es ein unbequemes Thema und für viele noch in weiter Ferne, auf der anderen Seite verlassen sich viele auf die Pflegepflichtversicherung oder ihre Angehörigen. Wo die Herausforderungen liegen und welche Lösungen es gibt, stellen wir Ihnen vor.

Jeder ist über seine Krankenversicherung automatisch in der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung versichert. Hier ist jedoch nur eine Basisleistung abgedeckt, die häufig nicht ausreicht. Je höher der Pflegegrad wird, desto größer ist die Versorgungslücke. Daher ist es sinnvoll, mit einer privaten Pflegeversicherung diese Lücke zu schließen.

Welche Produkte stehen zur Verfügung?

Zum Glück hält die private Versicherungswirtschaft eine Vielzahl von verschiedenen Angeboten bereit. Die folgende Übersicht über die einzelnen Absicherungsarten soll Ihnen einen kurzen Überblick geben. Grundsätzlich gilt hier: Lassen Sie sich von einem fachkundigen Berater umfassend informieren.

Pflegekostenversicherung

Bei einer Pflegekostenversicherung beteiligt sich der Versicherer, im Rahmen der Bedingungen, an den tatsächlich entstandenen und nachzuweisenden Pflegekosten. Die Auszahlung von Leistungen ist zweckgebunden.

Pflegetagegeldversicherung

Pflegetagegelder sind bei der Pflegeabsicherung das meistverbreitete Produkt. Bei diesem erhält der Versicherte im Leistungsfall einen vereinbarten Geldbetrag, den er zur freien Verfügung ausgezahlt bekommt. Es handelt sich um reine Risikoversicherungen, was bedeutet, dass weder zwischendurch Entnahmen getätigt werden können, noch, dass Geld zurückgezahlt wird, wenn der Versicherungsfall nicht eingetreten ist.

Pflege-Bahr

Diese Lösung, benannt nach dem damaligen Gesundheitsminister, stellt ein staatlich gefördertes Pflegetagegeld ohne Gesundheitsprüfung beim Abschluss dar. Davon ausgeschlossen ist lediglich, wer bereits pflegebedürftig ist oder schon einen Antrag auf Pflegeleistungen gestellt hat.

Wer einen Pflege-Bahr-Vertrag abschließt, kann von einer staatlichen Zulage in Höhe von 60 Euro im Jahr profitieren, sofern er selber mindestens 120 Euro im Jahr einzahlt,

was einen monatlichen Mindestbeitrag von 15 Euro ergibt. Zu berücksichtigen ist, dass eine komplette Absicherung über den Pflege-Bahr im Normalfall nicht zu empfehlen ist. Verbraucherschützer sind der Meinung, dass nicht geförderte Produkte leistungsstärker und passgenauer sind. Pflege-Bahr-Produkte können aber als geförderte Ergänzung dienen.

Pflegerentenversicherungen

Die Anzahl an unterschiedlichen Tarifen zu selbstständigen Pflegerentenprodukten ist groß. Private selbstständige Pflegerenten sind Risikoversicherungen, die im Pflegefall eine lebenslange Rente bezahlen. Diese Produkte gibt es am Markt sowohl gegen Einmalbeitrag als auch mit monatlicher Beitragszahlung. Da die Tarife sehr unterschiedlich sind und man hier auf Details wie z.B. „Wer entscheidet im Pflegefall über die Leistungen?“ oder „Ist Demenz mitversichert?“ achten sollte, empfiehlt es sich auf alle Fälle, vor Abschluss einer privaten Pflegerentenversicherung einen Finanzexperten hinzuzuziehen.

Fazit

Das Pflegerisiko wird gerne verdrängt, kann aber zu einer starken finanziellen und familiären Belastung werden. Ausfolgenden Gründen sollte dieses Thema daher so früh wie möglich angegangen werden:

  • Die Prämie für Versicherungslösungen wird durch das Eintrittsalter bestimmt. Je jünger, desto niedriger. Wer länger wartet, zahlt nicht nur einen höheren Monatsbeitrag, sondern auch in der Gesamtrechnung mehr Geld.
  • Die meisten Versicherungslösungen sehen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, eine Gesundheitsprüfung vor. Wer bis heute keine schwereren Krankheiten oder gesundheitlichen Einschränkungen hat, kann deutlich einfacher einen entsprechenden Vertrag abschließen.

 

Damit Sie eine optimale Absicherung erreichen, ist es in jedem Fall empfehlenswert, einen Experten zu Rate zu ziehen. Wenden Sie sich hierzu gerne an uns. Wir erklären Ihnen die Details, auf die es ankommt, und achten darauf, dass Sie die individuell passende Vorsorge abschließen.

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